Ian Wekwerth (Klavier)

Im Palast Orchester seit: 1986

Was sind für dich perfekte Momente?
Manchmal liege ich abends nach einem schönen Tag im Bett und fühle einfach: im Moment ist alles perfekt!
Beruflich war der perfekte Moment die erste Probe im Saal einer Nordberliner Gemeinde mit dem Orchester, das sich später zu Max Raabe & Palast Orchester entwickelte.

Wie bist du zu deinem Instrument gekommen?
Wir wohnten in England auf dem Land und unsere Garage war eine riesige ehemalige Scheune. Eines Tages wollte mein Vater einen Schrank dafür kaufen – und kam mit einem Flügel wieder!

Was hat dich besonders geprägt?
Mein Großvater hatte einen großen alten Musikschrank mit integriertem Plattenspieler. Sonntags spielte er seine Jazz-LPs so laut, dass ganz Golders Green (London) mithören konnte. Ich habe das geliebt und begeisterte mich für den Klang dieser Musik. Allerdings glaubte ich den Leuten nicht, die mir sagten, sie wäre spontan ausgedacht. Als ich ca 13 Jahre alt war spielte mir ein Freund meiner Eltern Jazz auf dem Klavier vor. Es haute mich um, mit eigenen Augen zu sehen wie jemand improvisierte! Als ich das nächste Mal in London war kaufte ich mir ein Lehrbuch...

Wie bist du zum Palast Orchester gekommen?
Ich war mal Student an der TU Berlin. Mein Professor für Mechanik machte mit seinen hunderten von Studenten eine Abschlussfeier in einem Raum wo ein Flügel stand. Ich spielte darauf den ganzen Abend. Jahre später sprach mich ein Kommilitone an, er hätte mich damals gehört, wäre selber Saxophonist und würde gerne mit mir musizieren. Wir gründeten ein Duo, spielten regelmäßig und eines Tages sagte er, er wäre in einer Band, die sich auf die Musik der 20er spezialisiert hätte und sie suchten einen Pianisten. Der wurde ich!

Was bedeutet dir das Palast Orchester?
Max und das Palast Orchester sind meine zweite Familie. Sie tragen wesentlich dazu bei, dass ich ein glücklicher Mensch bin.

Was gefällt dir an den Konzertreisen?
Ich mag die Kontraste: verschlafenes Publikum – stehende Ovationen, umgebaute Messehallen – berühmte Konzertsäle, Großstädte – Dörfer, in den Bergen – am Meer, Inland – Ausland, wurzellos sein – nach Hause kommen.
(Foto: Gregor Hohenberg)